Mondlichtzauber by Debbie Macomber

Mondlichtzauber by Debbie Macomber

Autor:Debbie Macomber
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783749904822
Herausgeber: HarperCollins eBook


22. Kapitel

»Da möchte dich jemand sprechen«, sagte Bankpräsident Frank Chesterfield spät am Freitagnachmittag zu Justine. Normalerweise arbeitete sie vormittags, aber er hatte sie gebeten, sich um ein paar unerledigte Darlehensanträge zu kümmern, also war sie länger geblieben. Sie war gerade im Tresorraum, und bevor sie fragen konnte, wer sie sprechen wollte, war Frank auch schon wieder fort.

Höchstwahrscheinlich handelte es sich wieder einmal um Warren, der vorbeischaute, weil er sich mit ihr unterhalten wollte. Das tat er immer noch, obwohl sie ihn weder dazu ermutigte noch ihm irgendwie zeigte, dass es ihr recht war. Er ignorierte einfach ihre Wünsche und besuchte sie nach wie vor viel zu oft. Zwar mochte Justine ihn, schließlich war er ihr Freund und hatte sich an dem Tag ihrer Panikattacke als solcher erwiesen. Dennoch hätte sie gut darauf verzichten können, ihn jetzt zu sehen. Seth war seit ein paar Tagen ziemlich deprimiert, genauer gesagt, seitdem die Ermittlungen wegen Brandstiftung offiziell eingestellt worden waren. Das Gebäude oder vielmehr dessen Überreste hatte man nach der Freigabe schnell abgerissen. Ihr Mann war dabei gewesen und hatte zugesehen, wie die verkohlten Überreste ihres Traums in Lastwagen davongekarrt wurden. Justine machte sich Sorgen um ihn. Umso ungelegener kamen ihr da Warrens häufige Besuche, auch wenn er immer nett zu ihr war.

Sie war verheiratet und liebte Seth. Keine Freundschaft war es wert, dafür noch einmal ihre Ehe in Gefahr zu bringen. Seth hatte deutlich zu verstehen gegeben, was er von Warren hielt. Er wollte nicht, dass sie sich mit ihm traf, ganz gleich, wie platonisch die Beziehung auch war. Und Justine war entschlossen, seinem Wunsch nachzukommen. Schließlich würde sie es auch nicht wollen, dass er mit einer Ex-Freundin essen ging.

Allerdings wartete nicht Warren an ihrem Schreibtisch auf sie, sondern ihr Mann. Freude regte sich in ihr, eine Freude, die weder von Zorn noch von Traurigkeit getrübt wurde. »Seth!«

Er stand auf, als sie sich näherte. »Hi.« Sein Lächeln zeigte ihr, dass alles gut war. »Ich möchte eine Einzahlung vornehmen.«

Justine blinzelte verdutzt. »Okay«, murmelte sie. »Ich bringe das Geld dem Kassierer.«

»Interessiert es dich gar nicht, was ich auf unser Konto einzahlen möchte?«, fragte er. Das Funkeln in seinen Augen zeigte ihr, wie viel Vergnügen ihm die Sache bereitete.

»Doch, natürlich.«

»Einen Scheck mit meiner ersten Verkaufsprovision.« Vor zwei Wochen hatte Seth seinen ersten Verkauf erzielt – er hatte die Sache heruntergespielt, aber Justine war sehr stolz auf ihn. Doch da er kein Aufhebens darum gemacht hatte, hatte sie seinen Erfolg genauso beiläufig akzeptiert.

»Herzlichen Glückwunsch«, sagte sie jetzt.

»Danke.« Sichtlich zufrieden holte er sein Portemonnaie aus der Hüfttasche, zog mit großer Geste den Scheck heraus und überreichte ihn ihr.

Justine warf nur einen Blick auf die Summe und musste sich setzen. »Das ist deine Provision?«, fragte sie, kaum in der Lage zu sprechen.

»Jep.«

»Für ein Boot?«

»Jep.«

Sie schaute wieder auf die Summe. »Was hast du verkauft, die Queen Mary?«

Seth lachte laut auf. »Nein, mein Schatz, ein Fischerboot, ganz ähnlich dem, auf dem Dad und ich in den Gewässern vor Alaska unterwegs waren.«

»Das ist eine Menge Geld.« Obwohl das Restaurant gut gelaufen war, überstieg diese Summe den Gewinn von drei Monaten im Lighthouse.



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